... newer stories
Sonntag, 29. März 2009
Schlimmer geht's immer
atinuviell, 00:51h
Hallo zusammen,
im folgenden werdet ihr in den ganz normalen Horror-Alltag einer Rechtsanwalts und Notarfachangestellten entführt.
Dies ist mein Versuch die Intriegen in unserer Kanzlei durch den Kakao zu ziehen und zu verarbeiten, weil ich zu schlecht bezahlt werde, um mir eine Therapie leisten zu können...
Ich hoffe euch gefällt es.
Schlimmer geht’s immer
Ausbildung kurz zusammengefasst:
Im ersten und zweiten Lehrjahr hatte ich das zweifelhafte Vergnügen, täglich von 08:00 – 18:00 Uhr Akten von A nach B zu tragen, diese Tätigkeit wurde hier und da kurz unterbrochen, um Kaffee bzw. Tee zu kochen, oder den Müll runter in den Innenhof zu bringen. Selten gab es auch besondere Highlights:
Einmal im Jahr gab es da die Aktenvernichtung. Das bedeutete,man musste die gesammelten Akten aus einem Jahr aus dem Keller holen, oben im Flur „parken“ und warten, bis die „Frau vom Chef“ - Ja richtig, dies ist mittlerweile ein anerkannter Ausbildungsberuf (Dauer: 3 Jahre, frühere Ehen mit Nichtchefs können hierbei nicht angerechnet werden!) - mit einem sehr (!) kleinen aber teurem Auto vorfährt, um dann von den ca. 1.500 Akten vielleicht 200 zu verstauen, einmal quer durch die Stadt fahren, dann alles wiegen um dann wieder alle Akten vom Auto in einen Kontainer zu werfen. Das ist zwar auch eine Form von Akten von A nach B tragen, aber immerhin eine andere.
Und dann kam es hin und wieder vor, dass sich eine Taube erdreistete, ihrem biologischen Drang nach Fortpflanzung folge zu leisten und in dem kleinen Innenhof auf dem Vordach der Eingangstür ein Ei legte. Ein Azubi, in den meisten Fällen hatte ich das „Glück“ auserwählt zu werden, durfte sich dann aus dem Fenster hängen um das Ei den destruktiven Kräften eines sehr langen Holzstabs – der wahrscheinlich extra für diesen Zweck in einem Fachgeschäft für Stabhochsprung erstanden worden war – auszusetzen. Ließ man nach erfolgreicher Erledigung des Auftrages den Blick durch den Innenhof wandern, sah man an einem Fenster die Bürovorsteherin einen Tanz aufführen, dass man befürchten musste, es würde gleich in strömen zu regnen beginnen.
So erging es mir 2 von drei Jahren. Danach wurden alle Mitarbeiter der Kanzlei aus gesundheitlichen Gründen die den Chef betrafen gekündigt, was aber in keinem Fall heißt, dass der Betrieb in der Kanzlei stillsteht.
Zu meinem Glück waren auch noch 2 angestellte Rechtsanwälte in der Kanzlei tätig, die sich nach dem Rausschmiss um neue Räumlichkeiten bemühten um nunmehr nach Jahren der Unterdrückung ihr eigener Chef zu sein.
In diese Kanzlei wurde ich mitgenommen. Und dann saß ich da, mit dem Wissen wie man Akten trägt und selbige vernichtet.
Ich hatte auf einmal Diktate zu schreiben, Abrechnungen zu machen, zu buchen... und das alles ganz alleine.
Herausforderung ich komme!
Im Großen und Ganzen lief aber ziemlich schnell alles rund, was nicht zuletzt an meiner neuen Chefin lag, ein wirklicher Glücksgriff.
Alsbald fing dann das 3. Lehrjahr an und somit die Vorbereitung auf die Prüfung. Die meisten von euch werden sich bestimmt noch daran erinnern... das war die Zeit in der man morgens mit Panik aufwacht, abends mit Panik einschläft und zwischendurch mit Panik lernt. An alle die sich nicht erinnern, weil sie die Zeit noch vor sich haben: Viel Glück! Aber keine Panik... es ist nicht so schlimm wie man denkt! Kopf hoch!
Nichts desto trotz habe ich es geschafft und die Prüfung bestanden.
Übernommen wurde ich dann auch man könnte sagen Ende gut alles gut... aber damit fing es erst an...
im folgenden werdet ihr in den ganz normalen Horror-Alltag einer Rechtsanwalts und Notarfachangestellten entführt.
Dies ist mein Versuch die Intriegen in unserer Kanzlei durch den Kakao zu ziehen und zu verarbeiten, weil ich zu schlecht bezahlt werde, um mir eine Therapie leisten zu können...
Ich hoffe euch gefällt es.
Schlimmer geht’s immer
Ausbildung kurz zusammengefasst:
Im ersten und zweiten Lehrjahr hatte ich das zweifelhafte Vergnügen, täglich von 08:00 – 18:00 Uhr Akten von A nach B zu tragen, diese Tätigkeit wurde hier und da kurz unterbrochen, um Kaffee bzw. Tee zu kochen, oder den Müll runter in den Innenhof zu bringen. Selten gab es auch besondere Highlights:
Einmal im Jahr gab es da die Aktenvernichtung. Das bedeutete,man musste die gesammelten Akten aus einem Jahr aus dem Keller holen, oben im Flur „parken“ und warten, bis die „Frau vom Chef“ - Ja richtig, dies ist mittlerweile ein anerkannter Ausbildungsberuf (Dauer: 3 Jahre, frühere Ehen mit Nichtchefs können hierbei nicht angerechnet werden!) - mit einem sehr (!) kleinen aber teurem Auto vorfährt, um dann von den ca. 1.500 Akten vielleicht 200 zu verstauen, einmal quer durch die Stadt fahren, dann alles wiegen um dann wieder alle Akten vom Auto in einen Kontainer zu werfen. Das ist zwar auch eine Form von Akten von A nach B tragen, aber immerhin eine andere.
Und dann kam es hin und wieder vor, dass sich eine Taube erdreistete, ihrem biologischen Drang nach Fortpflanzung folge zu leisten und in dem kleinen Innenhof auf dem Vordach der Eingangstür ein Ei legte. Ein Azubi, in den meisten Fällen hatte ich das „Glück“ auserwählt zu werden, durfte sich dann aus dem Fenster hängen um das Ei den destruktiven Kräften eines sehr langen Holzstabs – der wahrscheinlich extra für diesen Zweck in einem Fachgeschäft für Stabhochsprung erstanden worden war – auszusetzen. Ließ man nach erfolgreicher Erledigung des Auftrages den Blick durch den Innenhof wandern, sah man an einem Fenster die Bürovorsteherin einen Tanz aufführen, dass man befürchten musste, es würde gleich in strömen zu regnen beginnen.
So erging es mir 2 von drei Jahren. Danach wurden alle Mitarbeiter der Kanzlei aus gesundheitlichen Gründen die den Chef betrafen gekündigt, was aber in keinem Fall heißt, dass der Betrieb in der Kanzlei stillsteht.
Zu meinem Glück waren auch noch 2 angestellte Rechtsanwälte in der Kanzlei tätig, die sich nach dem Rausschmiss um neue Räumlichkeiten bemühten um nunmehr nach Jahren der Unterdrückung ihr eigener Chef zu sein.
In diese Kanzlei wurde ich mitgenommen. Und dann saß ich da, mit dem Wissen wie man Akten trägt und selbige vernichtet.
Ich hatte auf einmal Diktate zu schreiben, Abrechnungen zu machen, zu buchen... und das alles ganz alleine.
Herausforderung ich komme!
Im Großen und Ganzen lief aber ziemlich schnell alles rund, was nicht zuletzt an meiner neuen Chefin lag, ein wirklicher Glücksgriff.
Alsbald fing dann das 3. Lehrjahr an und somit die Vorbereitung auf die Prüfung. Die meisten von euch werden sich bestimmt noch daran erinnern... das war die Zeit in der man morgens mit Panik aufwacht, abends mit Panik einschläft und zwischendurch mit Panik lernt. An alle die sich nicht erinnern, weil sie die Zeit noch vor sich haben: Viel Glück! Aber keine Panik... es ist nicht so schlimm wie man denkt! Kopf hoch!
Nichts desto trotz habe ich es geschafft und die Prüfung bestanden.
Übernommen wurde ich dann auch man könnte sagen Ende gut alles gut... aber damit fing es erst an...
... link (0 Kommentare) ... comment